Durchführen der speziellen Mundpflege

Wie die spezielle Mundpflege Pflegebedürftigen helfen kann

Die spezielle Mundpflege gehört zu den wichtigsten pflegerischen Techniken, weil sie besonders häufig bei schwerkranken Menschen zur Anwendung kommt und zugleich unmittelbar das Befinden beeinflusst.

Im Gegensatz zur reinigenden Mundpflege, die in erster Linie der Zahnhygiene dient und nach jeder Mahlzeit auszuführen ist, soll die spezielle Mundpflege eine mangelnde Kauleistung ersetzen und krankmachende Folgen verhindern.

Ziele der speziellen Mundpflege

Pflegende sollten wissen, dass eine sorgfältig ausgeführte Mundpflege weitaus mehr bedeutet als die reine Körperpflege. Viele Maßnahmen der Basalen Stimulation®, die auf alle Wahrnehmungskanäle gerichtet ist, wenden sich an den Mundraum. In diesem Bereich lassen sich pflegebedürftigen Menschen zahlreiche Kommunikationsangebote machen, auch wenn die Betroffenen nicht mehr über die Fähigkeit verfügen, sich des gesprochenen Worts zu bedienen. Der Geschmack und Geruch vertrauter Getränke und Speisen wirkt unter anderem beruhigend bzw. stimulierend auf die Psyche. Mit dem Mund können die Betroffenen an der Welt teilnehmen, über sensorische Stimulanzien teilen sich ihnen zum Beispiel Zuneigung oder Behagen mit.

Das bedeutet vor allem, die spezielle Mundpflege ohne Zwang durchzuführen und mit ihr in allererster Linie positive Gefühle zu verknüpfen. Dazu sollen Pflegende ihre Maßnahmen individuell planen. Die Anamnese kann Aufschluss darüber geben, welche Geschmacksrichtungen ein Mensch zeit seines bewussten Lebens bevorzugt hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er sich auch in einem sehr eingeschränkten Zustand an diese Empfindungen erinnert und darauf mit Vergnügen reagiert.

Pflegende beschränken sich jedoch nicht auf die bekannten Geschmacksrichtungen, sondern testen bewusst, ob der Betroffene in der jeweiligen Situation auch andere Vorlieben entwickelt hat. So kann es sein, dass jemand, der stets süße Geschmackserlebnisse bevorzugt hat, plötzlich eine Neigung zu salzigen Flüssigkeiten zeigt. Dies kann auch der Ausdruck von Bedürfnissen sein, die ein kranker Körper aufgrund eines Mangels hat.

Pflegerische Prinzipien

Die spezielle Mundpflege ist häufiger auszuführen als die reinigende Zahnpflege. Den Abstand bestimmen die Pflegenden anhand des Zustands der Mundhöhle und des Befindens des Pflegekunden.

Für die Beurteilung der Mundschleimhaut steht der Oral Assessment Guide als standardisiertes Instrument zur Verfügung. Seine Verwendung stellt die einheitliche Einschätzung durch verschiedene Mitglieder eines Teams sicher.

Ursprünglich entwickelte man den Oral Assessment Guide für Menschen, die an Krebserkrankungen leiden und deshalb ein besonders hohes Risiko für die Entstehung von Erkrankungen der Mundschleimhaut tragen. Die eindeutig festgelegten Beobachtungskriterien ergeben eine individuelle Punktzahl, die eine Aussage über das Risiko ermöglicht. Ab acht Punkten ist die Notwendigkeit einer regelmäßigen speziellen Mundpflege wahrscheinlich.

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