Erste Hilfe nach Aspiration

10 Schritte als Sofortmaßnahme nach einer Aspiration

© panthermedia.net/obencem

Tritt der Notfall ein und ein Pflegekunde erleidet eine Aspiration, ist schnelles Handeln durch die Pflegekraft oder den Angehörigen extrem wichtig. In unserem Beitrag erklären wir in zehn Schritten, wie Sie im Notfall helfen können.

Was ist Aspiration?

Aspiration bedeutet das Eindringen von flüssigen oder festen Stoffen in die Atemwege während des Einatmens (Inspiration). Es kann sich dabei um Mageninhalt, Blut oder andere Fremdkörper handeln. Eine Aspiration kann einen Verschluss der Atemwege mit daraus resultierendem Sauerstoffmangel auslösen. Weitere Folgen können eine Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) oder akutes Lungenversagen (Schocklunge) sein.

Risikogruppen

Einige Pflegekunden sind einer besonders hohen Aspirationsgefahr ausgesetzt, vor allem solche mit fehlenden Schutzreflexen, beispielsweise weil sie bewusstlos sind. Das betrifft auch Pflegekunden, welche längere Zeit aufgrund einer Intubation keine orale Nahrung zu sich genommen haben, bettlägerig sind oder unter häufigem Erbrechen leiden.

Neurologische Erkrankungen, wie beispielsweise der Schlaganfall (Apoplex), oder Erkrankungen wie Demenz gehen meist mit einem erhöhten Aspirationsrisiko einher. Vorbeugende Maßnahmen werden unter dem Begriff Aspirationsprophylaxe zusammengefasst. Dazu zählen Lagerungstechniken, Beratung des Pflegekunden und seiner Angehörigen und das orale oder nasale Absaugen.

Durchführung der Ersten Hilfe in 10 Schritten

Im Fall einer Aspiration fordern Sie anwesende Personen auf, das Zimmer zu verlassen und verschaffen Sie sich genügend Platz und Licht für die Erste Hilfe. Sprechen Sie unbedingt beruhigend mit dem Betroffenen und erklären Sie mit ruhiger Stimme, wie Sie ihm helfen werden.

Schritt 1: Ausgangsposition der Pflegekraft

Setzen Sie sich auf die Bettkante und stützen Sie sich mit Ihren Füßen am Boden gut ab. Legen Sie Ihren linken Arm um den Hals mit der Handfläche auf den Rücken, um einen guten Halt zu bekommen. Legen Sie Ihren rechten Arm ebenfalls um den Oberkörper und finden Sie mit der Handfläche festen Halt.

Schritt 2: Vorgebeugte Sitzposition

Ziehen Sie den Oberkörper des Pflegekunden zu sich heran und bringen Sie ihn so in eine aufrechte Sitzposition.

Schritt 3: Hustenreflex auslösen

Klopfen Sie der betroffenen Person mit der rechten flachen Hand zwischen die Schulterblätter. Beachten Sie: Sofern sich der Zustand des Pflegekunden nicht in ein oder zwei Minuten verbessert, alarmieren Sie den Notarzt.

Schritt 4: Oberkörper über den Bettrand hängen

Hängen Sie den Oberkörper des Betroffenen aus dem Bett und stützen Sie ihn dabei gut ab. Der Pflegekunde befindet sich über dem Oberschenkel der Pflegekraft, der linke Arm gibt Halt und die rechte Hand dreht den Kopf, damit das aspirierte Material abfließen kann.

Schritt 5: Erneutes Klopfen

Klopfen Sie erneut mit der Handfläche zwischen die Schulterblätter des Pflegekunden.

Schritt 6: Pflegekunden aufrichten

Richten Sie den Oberkörper des Pflegekunden wieder auf und bringen Sie ihn in eine aufrechte Sitzposition.

Schritt 7: Mundraum inspizieren

Ziehen Sie Handschuhe an und führen Sie mit Ihren Fingern eine Mundinspektion inklusive der Wangentaschen durch.

Schritt 8: Pflegekunden auf die Seite legen

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