Hilfsmittel im Dekubitusmanagement

Mit dem richtigen Mix erfolgreich Dekubitus vorbeugen und behandeln

Wann immer von Dekubitusprophylaxe oder -therapie gesprochen oder geschrieben wird, ist von Hilfsmitteln die Rede. Unbestritten spielen Hilfsmittel im Dekubitusmanagement eine wichtige Rolle.

Um dieser gerecht zu werden, müssen die als Hilfsmittel eingesetzten Produkte bestimmte Anforderungen der Pflegebedürftigen und der individuellen Versorgungssituation erfüllen. Sie müssen nicht zuletzt den hygienischen Erfordernissen eines Einsatzes in der ambulanten wie stationären Pflege, also im medizinisch-pflegerischen Bereich, Rechnung tragen.

Der Hilfsmittel-Begriff

Der Hilfsmittel-Begriff wird im Zusammenhang mit dem Dekubitusmanagement gerne ausschließlich für Liegehilfen verwendet. Dabei können und sollten „helfende Mittel“ eine Reihe anderer pflegerischer Maßnahmen, die über das Liegen hinausgehen, im Rahmen des Dekubitusmanagements unterstützen.

Helfende Mittel zum Dekubitusmanagement gehören zur medizinischen Behandlungspflege. Sie sind erforderlich, um eine drohende Krankheit frühzeitig zu erkennen und den Erfolg der Krankenbehandlung zu sichern. Sie gleichen eine Behinderung aus, die in der mangelnden, wenn nicht gar fehlenden Mobilität und im Verlust der Fähigkeit zu eigenständigen Positionswechseln besteht. Außerdem beugen sie einer drohenden Behinderung vor, in dem ihr Einsatz hilft, einen Dekubitus zu verhindern oder die Schwere seines Verlaufs und damit eine drohende Behinderung zu verringern bzw. zu vermeiden.

Wichtig

Hilfsmittel sind keine Allheilmittel. Sie sind „helfende Mittel“, die Sie bei der Umsetzung vieler verschiedener Maßnahmen des Dekubitusmanagements unterstützen können und sollten. Sie ersetzen weder eine dem aktuellen Stand medizinisch-pflegerischer Wissenschaft und Technik entsprechende Bewegungs- und Mobilitätsförderung noch andere Maßnahmen des Dekubitusmanagements.

Wann immer Ihnen in Ihrer täglichen Arbeit Schwierigkeiten bei der Umsetzung des aktuellen Stands medizinisch-pflegerischer Wissenschaft und Technik begegnen, treten Sie einen Schritt zurück, atmen kurz durch und überlegen, was Ihnen helfen könnte.

Praxistipp

Denken Sie beim Thema Hilfsmittel nicht nur an Liegesysteme. Oft sind es schon die kleinen Dinge, ein Stück Plexiglas, eine sterile Folie oder ein gerolltes Handtuch zum Beispiel, die Ihnen und Ihren Pflegebedürftigen helfen können.

Zu den helfenden Mitteln, die hier näher betrachtet werden sollen, gehören:

  • Assessment- und Beobachtungshilfen
  • Hilfsmittel zur Aktivitäts-, Bewegungs- und Mobilitätsförderung
  • Hilfsmittel zur Druckverteilung/-entlastung
  • Liegesysteme
  • Sitzhilfen
  • Positionierungshilfen zur Freilagerung
  • Hilfsmittel zur Unterstützung von Positionsänderungen

Assessment- und Beobachtungshilfen

Die Bestimmung eines individuellen Dekubitusrisikos, die Abgrenzung eines Dekubitus von anderen Hautschädigungen, die Dokumentation der Größe eines Dekubitus, seine Klassifizierung und die Beurteilung seines Verlaufs sind nicht immer leicht.

Neben Erhebungsbögen, zum Beispiel vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS) und vom Bundesverband Medizintechnologie e. V. (BVMed), kann Ihnen eine Reihe weiterer Assessment- und Beobachtungshilfen die Arbeit erleichtern.

Beispiel: Transparente Druckscheibe für den Fingerdrucktest

Zum Beispiel wird für die Einschätzung, ob es sich bei einer Hautrötung um einen Dekubitus Grad I (NPUAP/EPUAP) oder um eine andere Hautschädigung handelt, der Fingerdrucktest empfohlen (EPUAP: PUCLAS 2). Kann die Rötung der Haut durch sanften Fingerdruck weggedrückt werden, wird sie also blass, liegt aktuell kein Gewebeschaden/Dekubitus Grad I (NPUAP/EPUAP) vor. Aber: „Ob eine Rötung blass wird oder nicht, ist manchmal schwer zu erkennen. Es kann schwierig sein, eine nachlassende von einer nicht nachlassenden Rötung zu unterscheiden, besonders wenn die Dauer der Revaskularisierung kurz ist.“ (EPUAP: PUCLAS 2)

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