Wundversorgung eines Dekubitus

Darauf sollten Pflegende bei der Versorgung chronischer Wunden achten

Die Wundversorgung eines Dekubitus unterscheidet sich nicht von der Versorgung anderer chronischer Wunden. Die Prinzipien der phasengerechten Wundversorgung bei chronischen Wunden sind auf den Dekubitus genauso anzuwenden wie auf andere chronische Wunden.

Es gibt grundlegende Kriterien, die eine Wundversorgung erfüllen sollte. Diese wurden Anfang der 1970er-Jahre durch den amerikanischen Professor T. D. Turner definiert:

  • Im Wundbereich soll ein feuchtes Milieu aufrechterhalten werden.
  • Überschüssiges Exsudat und toxische Bestandteile sind zu entfernen.
  • Gasaustausch muss möglich sein.
  • Die Wunde muss thermisch isoliert werden (vor Auskühlen geschützt).
  • Schutz vor Sekundärinfektionen muss gewährleistet sein.
  • Verbandwechsel muss atraumatisch erfolgen.
  • Die Wundauflagen dürfen keine Fasern oder andere Fremdstoffe abgeben.

Je nach Zustand und Beschaffenheit der Wunde sind Wundauflagen und/oder Wundfüller angepasst einzusetzen. Insofern ist die Wundversorgung immer so zu wählen, dass sie den Anforderungen der Wunde entspricht.

Phasengerechte Wundversorgung

Reinigungsphase

Die Reinigungsphase kann feucht oder trocken ablaufen. Bei einer stark exsudierenden Wunde ist ein stark absorbierendes Material notwendig. Zusätzlich sollte auf den Schutz der umgebenden Haut geachtet werden. Handelt es sich um einen trockenen Wundzustand, zum Beispiel mit trockener Nekrose, wäre zunächst abzuklären, ob das Krankheitsbild eine Befeuchtung der Nekrose erlaubt.

Bei arterieller Durchblutungsstörung muss eine trockene Versorgung solange erfolgen, bis die Möglichkeiten der Verbesserung der Durchblutung (Revaskularisation) abgeklärt wurden.

Ziele in der Reinigungsphase sind die Säuberung der Wunde, die Wundbettkonditionierung, um die Neubildung von Gewebe (die Granulation der Wunde) zu ermöglichen.

Granulationsphase

Die Granulationsphase ist gekennzeichnet durch die Neubildung von Gewebe. Voraussetzung dafür ist eine gute Durchblutung für die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie ein feuchtes Wundmilieu. Die Anforderung an die Wundversorgung ist entsprechend zu wählen. Ein feuchtes Wundmilieu muss erhalten beziehungsweise geschaffen werden, eine konstante Temperatur muss in der Wunde aufrechterhalten werden und Wundruhe muss gewährleistet sein.

Epithelisierungsphase

In der Phase des Wundschlusses gilt es, die Wunde vor äußeren Einflüssen zu schützen und das feuchte Wundmilieu aufrechtzuerhalten. Zusätzliche Gabe von Feuchtigkeit ist hier meistens nicht mehr notwendig.

Verfahren zur Auswahl der Wundversorgung

Bei der Schaffung beziehungsweise Aufrechterhaltung eines feuchten Wundmilieus ist die Menge des Exsudats handlungsleitend für die Wahl der passenden Wundversorgung.

Eine Wunde, die stark exsudiert, benötigt entsprechend eine Wundauflage mit hohem Aufnahmevermögen. Der Schutz der umgebenden Haut vor schädigender Feuchtigkeit spielt ebenfalls eine Rolle.

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