Leseprobe: Mobilität

7 Fachkompetenz Pflege: Recht und Praxis der Hilfsmittelversorgung Vorwort Bedingt durch die demografische Entwicklung und den gesellschaftlichen Wandel verändert sich das Gesundheitswesen in Deutschland zusehends. Insbesondere auch die Anforderungen an die außerklinische Versorgung, ob in der eigenen Häuslichkeit oder in Pflegeeinrichtungen, verändern sich. Die Behandlung von Akuterkrankungen und Verletzungen findet vermehrt auch ambulant statt. Die Prävention von Krankheiten und Behinderungen, die Verhinderung des Voranschreitens chronischer Beschwerden sowie die Wiederherstellung verloren gegangener Alltagskompetenzen und Hilfen zur selbstbestimmten Bewältigung sollen helfen, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu vermindern. Eine Folge dieser Entwicklung ist die zunehmende Bedeutung der Hilfsmit- tel- und Pflegehilfsmittelversorgung. Auch die medizinisch-technische Ent- wicklung fordert Ärzteschaft und Pflege zusehends. Neue Produkte drän- genauf denMarkt, zugleichwirdder Preiswettbewerb schärfer. Kranken- und Pflegekassen unterliegen einem starken Sparzwang, der Gesetzgeber reagiert mit immer neuen Gesetzesänderungen, Gesundheits- und Pflegere- formen. Alles in allem entsteht so eine für Pflegefachkräfte kaum zu durch- schauende Gemengelage, die zudem einer starken Dynamik unterliegt. Dieser Ratgeber soll Ihnen helfen, sich durch den Dschungel der Vorschrif- ten zur Hilfsmittelversorgung zu bewegen. Hilfsmittel sind sächliche Pro- dukte, Gegenstände und Dinge, die zum Beispiel zum Ziel haben, die Kran- kenbehandlung zu unterstützen, Behinderungen in vielen Bereichen des täglichen Lebens auszugleichen, eine menschenwürdige Pflege zu ermögli- chen, oder auch vorbeugend wirken. Dementsprechend vielfältig sind die Produkte und es fehlt häufig an speziellem Wissen über die Produkte und das Leistungsrecht der Kranken- und Pflegekassen. Hier möchten wir Sie unterstützen und das komplizierte Recht erläutern, Ihnen aber auch Hilfestellung bei der Auswahl von Produkten bieten. Wir zeigen die verschiedenen Schnittstellen auf, weisen auf besondere Konstel- lationen hin und zeigen Differenzen, aber auch Gemeinsamkeiten der Kran- ken- und Pflegeversicherung. Auf die Versorgung durch andere Kostenträ- ger wie etwa private Krankenkassen – hier gelten grundsätzlich die im Einzelfall abgeschlossenen Verträge – oder beispielsweise die Versorgung durch Renten- und Unfallversicherung kann hier aber aus Platzgründen nicht weiter eingegangen werden. Dabei werden Begriffe definiert, die leis- tungsrechtlichen Rahmenbedingungen aufgeführt und die Grundzüge der Versorgung erläutert. Sukzessive erlernen Sie so das Einmaleins der Hilfsmit- telversorgung und erhalten einen umfassenden Überblick über den gesam- ten Ablauf des Versorgungsprozesses im Bereich der Hilfsmittelversorgung. Ausgehend von den Leistungsansprüchen über den Leistungsumfang beschreiben wir dann die Möglichkeiten und Grenzen der Hilfsmittelversor- gung und zeigen die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten zur Pflegehilfsmittelversorgung auf. Welcher Kostenträger ist wann zuständig? Welche Zuzahlungen müssen von wem geleistet werden? Oder welche Bedeutung hat das Hilfsmittelverzeichnis? Dies sind Fragen, die immer wie- der gestellt werden.

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