Leseprobe: Pflegetechniken in der Praxis 2

Zu dieser Folie: Sorgfältig ausgeführte Mundpflege bedeutet weitaus mehr als die reine Körperpflege. Viele Maßnahmen der Basalen Stimulation®, die auf alle Wahrnehmungskanäle gerichtet ist, wenden sich an den Mundraum. In diesem Bereich lassen sich pflegebedürftigen Menschen Kommunikationsangebote machen, auch wenn die Betroffenen nicht mehr über die Fähigkeit verfügen, sich des gesprochenen Wortes zu bedienen. Der Geschmack und Geruch vertrauter Getränke und Speisen wirkt u.a. beruhigend bzw. stimulierend auf die Psyche. Das bedeutet vor allem, die spezielle Mundpflege ohne Zwang durchzuführen und mit ihr in allererster Linie positive Gefühle zu verknüpfen. Dazu sollen Pflegende ihre Maßnahmen individuell planen. Die Anamnese kann Aufschluss darüber geben, welche Geschmacksrichtungen ein Mensch zeit seines bewussten Lebens bevorzugt hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er sich auch in einem sehr eingeschränkten Zustand an diese Empfindungen erinnert und darauf mit Vergnügen reagiert. Pflegende testen bewusst, ob der Betroffene in der jeweiligen Situation ggf. andere Vorlieben entwickelt hat. So kann es z.B. sein, dass jemand, der stets süße Geschmackserlebnisse bevorzugt hat, plötzlich eine Neigung zu salzigen Flüssigkeiten zeigt. Die spezielle Mundpflege ist häufiger auszuführen als die reinigende Zahnpflege. Den Abstand bestimmen die Pflegenden anhand des Zustands der Mundhöhle und des Befindens des Pflegekunden. © 7

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