Leseprobe: Sturzprophylaxe

Zu dieser Folie: Medikamente werden dem Körper von außen zugeführt und entfalten sodann eine unmittelbare Wirkung. Sie wirken damit „von innen“ und werden daher als ein potenzielles intrinsisches Risiko gesehen. Die Wirkung und Einflüsse auf den Körper sind vom jeweiligen Wirkstoff, der individuellen Dosis und den Nebenwirkungen abhängig. Auch der Zeitpunkt der Einnahme ist für die Bewertung des Sturzrisikos wichtig. Bei der Einnahme von Medikamenten muss stets auf die beabsichtigten Wirkungen, aber auch auf die Nebenwirkungen geachtet werden. Medikamente können das Sturzrisiko positiv, aber auch negativ beeinflussen. Eine eindeutige Aussage, welches Medikament unter welchen Umständen das Sturzrisiko erhöht, ist meist schwer möglich. Es wird daher empfohlen, stets die Arzneimittelinformationen und Beipackzettel zu beachten und immer Rücksprache mit den verordnenden Ärzten und den Apothekern zu halten. Auch wenn in den Arzneimittelinformationen gegebenenfalls keine expliziten Aussagen zum Sturzrisiko vorliegen, können doch andere Hinweise, z. B. auf erhöhte Müdigkeit, Einschränkungen zum Führen von Fahrzeugen und Maschinen, darauf hindeuten, dass die Gefahrenkognition und Reaktionsfähigkeit eingeschränkt sein kann. In der Regel ist diese Nebenwirkung dosisabhängig und kann gegebenenfalls so auch beeinflusst werden. Andererseits kann auch das Weglassen eines Medikaments ein gesteigertes Sturzrisiko zur Folge haben, so etwa bei kreislaufregulierenden Mitteln. Die Umstellung muss immer in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt vorgenommen werden. Zu berücksichtigen ist auch, ob der Patient bei weiteren (Fach-)Ärzten in Behandlung ist und gegebenenfalls weitere Medikamente verordnet bekommt. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln 3.6 und 1.3.1 © 36

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