Leseprobe: Angehörigenarbeit

3 Professionelle Methoden für Ihre Angehörigenarbeit 48 MENSCH UND MEDIEN Ablauf eines Gruppenabends der gelenkten Selbsthilfegruppe Vorbereitung Sie haben einen Raum organisiert, der ausreichend Platz bietet und eine passende Atmosphäre hat. Zudem haben Sie auch warme und kalte Getränke bereitstellen lassen. Eine Teilnehmerliste liegt ebenfalls bereit. Begrüßung • Begrüßen Sie die Teilnehmer Ihrer Gruppe persönlich, wenn diese den Raum betreten. • Wenn die Gruppe Platz genommen hat, sollten Sie noch einmal alle Teilnehmer zusammen herzlich begrüßen. • Beim ersten Treffen bitten Sie, dass sich jeder Teilnehmer kurz persönlich vorstellt. Hier können Sie die Teilnehmer auch schon auffordern, dass sie ihre Erwartungen an die Gruppe formulieren. • Machen Sie sich kurze Notizen zu den einzelnen Erwartungen. • Bereiten Sie kleine Pappschilder vor, auf die jeder Teilnehmer seinen Namen schreibt. Auf diese Weise können sich alle Teilnehmer persönlich ansprechen. • Erfragen Sie, ob die Teilnehmer bereit sind, eine Teilnehmerliste mit Telefonnummer auszufüllen. Zei- gen Sie auf, dass über diese Liste eine Telefonkette aufgebaut werden kann. Klären Sie, ob es dringliche Probleme gibt (Störungen haben Vorrang!) Wenn die Gruppe sich schon mehrmals getroffen hat, kennen sich die Teilnehmer mit ihren individuellen Belangen. Fragen Sie daher, ob es bei einem der Teilnehmer ein dringliches Problem gibt, von dem er berichten möchte. Die Themen des letzten Treffens kurz zusammenfassen Gibt es keine „dringlichen Fälle“, greifen Sie kurz die Themen des letzten Treffens auf, damit alle Teilnehmer im Bilde sind. Erfragen Sie bei den betreffenden Angehörigen, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat. Festlegen, ob ein konkreter Fall vertiefend zum Thema gemacht werden soll … … oder ob der Reihe nach jeder kurz (max. drei Minuten) seine aktuelle Situation schildert. Die anderen Gruppenmitglieder greifen jetzt beratend ein. Achten Sie darauf, dass nicht zu vorschnell Vorschläge gemacht werden, wie das Problem zu beseitigen ist. Der betreffende Teilnehmer soll hier den Raum bekommen, sein Problem zu schildern, seine Gefühle mitzuteilen und Verständnis für seine Situation zu erhalten. Wenn Sie den Eindruck haben, dass das Thema ausreichend bearbeitet worden ist, können Sie die anderen Teilnehmer bitten, von ihrer jeweiligen Situation zu berichten. Klären, ob ein Experte zu einem bestimmten Thema eingeladen werden soll Sollten sich Themenfelder (z. B. Patientenverfügung) ergeben, zu denen es sich lohnt, einen Experten ein- zuladen, können Sie das der Gruppe vorschlagen. Nehmen Sie diesbezüglich Kontakt auf, um einen passen- den Referenten zu bekommen, z. B. über die örtliche Hospizbewegung. Klären Sie aber auch vorher, ob dieser Einsatz mit Kosten verbunden ist, die durch die Einrichtung übernommen werden müssten. Nachfrage, ob noch etwas Dringliches geklärt werden soll Fragen Sie am Ende des Treffens, ob es noch etwas Dringliches zu besprechen gibt. Termin für das nächste Treffen festlegen Besprechen Sie den nächsten Termin und sichern Sie den Teilnehmern zu, dass diese auch noch einmal schriftlich eingeladen werden. Verabschiedung Verabschieden Sie sich persönlich bei allen Teilnehmern. Gemeinsame Freizeitaktivitäten planen Damit die Gruppe sich noch weiter festigen kann, sollte überlegt werden, ob nicht auch Aktivitäten außerhalb der Gruppentreffen stattfinden könn- ten. Gerade aus dem Grund, dass pflegende Angehörige oftmals sehr iso- liert sind, kann die gemeinsame Freizeitgestaltung helfen, diese Isolation zu durchbrechen. Insbesondere bei Angehörigen mit Partnern mit Demenz

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