Leseprobe: Manuelle und technische Hilfen bei Dekubitus

2 Positionsunterstützung pflegebedürftiger Menschen 74 MENSCH UND MEDIEN Gewebeverhärtungen als auch außergewöhnlich erwärmte Gewebeareale können auf einen Dekubitus hinweisen. Auf Anzeichen wie Ödeme und wärmere Areale sollte vor allem bei Men- schen mit dunklerer Hautfarbe geachtet werden, da hier Hautrötungen oft nur schwer oder aufgrund der hohen Hautpigmentierung gar nicht zu erkennen sind. Bei hellhäutigen Menschen hat sich sowohl zur Ermittlung des Zeitintervalls als auch zur Differenzierung von roten Hautstellen der Fingerdrucktest bewährt, welcher in der Praxis leider immer noch nur zögerliche Anwen- dung findet. Liegt eine Hautrötung vor, von der Sie nicht sicher sein können, ob es sich um einen Dekubitus handelt oder nicht, drücken Sie mit Ihrem Daumen mit Bedacht auf die Hautrötung. Können Sie einen weißen Fleck an der Stelle sehen, an der Sie gedrückt haben, handelt es sich nicht um ein Druckge- schwür. Bleibt die Haut rötlich, können Sie davon ausgehen, dass es sich um einen Dekubitus handeln könnte. Abb. 2-5-1 Fingerdrucktest an einer Ferse. Quelle: EPUAP: PUCLAS 2 Abb. 2-5-2 Fingerdrucktest am Gesäß. Quelle: EPUAP: PUCLAS 2 Bei vielen dekubitusgefährdeten Personen ist dieser Test recht gut anwend- bar. Gelegentlich sind die Ergebnisse jedoch nicht eindeutig. So schreibt die EPUAP dazu: „Ob eine Rötung blass wird oder nicht, ist manchmal schwer zu erkennen. Es kann schwierig sein, eine nachlassende von einer nichtnachlas- senden Rötung zu unterscheiden, besonders wenn die Dauer der Revaskula- risierung kurz ist.“ (EPUAP: PUCLAS 2) Resümierend lässt sich feststellen, dass das „A und O“ der Festlegung des individuellen Zeitintervalls der Positionsunterstützung eine präzise und konsequente Hautbeobachtung ist, bei der nicht nur auf Hautrötungen geachtet werden muss, sondern überdies auch auf Gewebeverhärtungen und Überwärmung der von Druck betroffenen Hautareale. Der Fingerdrucktest Wichtig! Wichtig!

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