Leseprobe: Mobilität

11 FACHKOMPETENZ PFLEGE: Menschen mit Demenz professionell betreuen Einleitung Die Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz ist und bleibt auch in Zukunft eine große Herausforderung. In Deutschland sind fast 1,6 Millionen Menschen von einer Form der Demenz betroffen. Die Zahl könnte aufgrund der steigenden Lebenserwartung bis 2050 auf etwa drei Millionen ansteigen, denn Demenzerkrankungen treten ver- mehrt im hohen Alter auf. Damit kommen auf die zukünftige Gesellschaft große Herausforderun- gen für die Therapie, Pflege und Versorgung der Erkrankten zu. Neben der körperlichen und seelischen Belastung für Betroffene, deren Ange- hörige und Pflegende verursachen Demenzen erhebliche Kosten im Gesundheitssystem. Der Anteil von Menschen mit demenziellen Er- krankungen, die in Pflegeeinrichtungen betreut werden, wird anstei- gen. Dieser aktualisierte Ratgeber richtet sich an Pflegende und Demenzbe- gleiter. Er zielt darauf ab, wesentliche Grundlagen zu vermitteln, die zu einem neuen Verständnis von Pflege und Begleitung älterer Men- schen mit Demenz im Alltag führen. Eine ausreichende Qualifikation aller Mitarbeiter im Umgang mit dieser Klientel schafft die Basis für eine Organisation, die an die individuellen Bedürfnisse der Bewohner angepasst ist, und eine räumliche Umgebung, die Geborgenheit und Häuslichkeit vermittelt. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, wie die Krankheit Demenz geheilt werden kann. Die Forschung fokussiert Prä- vention, Ursachen und Therapie. Neben der medikamentösen Therapie spielen insbesondere nicht-medikamentöse Therapieansätze eine be- deutende Rolle, die zur besseren Lebensqualität von Menschen mit De- menz beitragen. Dieser Ratgeber zeigt, wie solche nicht-medikamen- tösen Ansätze in der Praxis umgesetzt werden können. Die Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit von Menschen mit einer demenziellen Erkrankung spielt in der Pflege und Begleitung eine ganz zentrale Rolle. Die Weiterentwicklung der Pflege und Betreuung von an Demenz er- krankten Menschen erfordert eine enge Kooperation von Pflegewis- senschaft und Pflegepraxis, um bestehende Ansätze zu evaluieren und wissenschaftliche Erkenntnisse sinnvoll in der Praxis zu implementie- ren. Voraussetzung dafür sind regelmäßige Fortbildungen und Schu- lungen bezüglich einer optimalen Pflege und Begleitung von Men- schen mit Demenz. Fundiertes Wissen, vor allem zum Krankheitsbild und den Symptomen bei Demenz, ist unabdingbar. Ebenso wichtig ist es, dem Menschen mit Demenz mit einem hohen Maß an Einfühlungs- vermögen (Empathie) und Verständnis zu begegnen.

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