Leseprobe: Information | Beratung | Schulung

De t a i l s 1 1 . 4 - 1 Gestal tung von Fragebögen und Gesprächslei tfäden MENSCH UND MEDIEN – FACHKOMPETENZ PFLEGE: Information, Schulung und Beratung | Landsberg am Lech 2015 Seite 6 von 6 Vorsicht. Bei der Ableitung von Handlungsempfehlungen und der Priorisierung ihrer Umsetzung geht es nicht darum, was Sie für wichtig halten. Es geht um die Meinung der Befragten. Nur ein Beispiel: Viele Entscheider in namhaften deutschen Kliniken glauben noch immer, dass für die Zufriedenheit Ihrer Patienten mit großem Abstand vor allen anderen Aspekten die medi-­‐ zinisch-­‐wissenschaftliche Leistung der Ärzte und der Einsatz der modernsten Untersuchungs-­‐ und Behandlungsgeräte entscheidend sind. Es stimmt schon, dass jeder gut behandelt und ggf. operiert werden möchte. Doch fragen Sie mal die Patienten, was ihnen wirklich wichtig ist. Entscheidend ist, mal von Ausnahmesituatio-­‐ nen wie zum Beispiel schweren Unfällen, komplizierten Behandlungen und Therapien abgese-­‐ hen, vor allem die Qualität der Betreuung durch die Pflegekräfte. Gefolgt vom Essen und von der Gestaltung der Patientenzimmer. Würden die Entscheider dies wissen und akzeptieren, sähen die Investitionspläne der nächsten Jahre für ihre Kliniken sicher anders aus. Die Wichtigkeit eines Merkmals als zweite Dimension in geschlossene Fragen einzubauen, ist leicht. Sie brauchen der Beurteilung Ihrer Leistung nur Auswahlkriterien für die Einschätzung der grundsätzlichen Wichtigkeit dieses Merkmals voranzustellen. Entscheiden Sie sich für eine zweidimensionale Fragetechnik, verwenden Sie am besten aus-­‐ schließlich vierstufige Kategorien. Für eine differenzierte Betrachtung werden hin und wieder sogenannte kontinuierliche Skalen verwendet. Gerade Linien oder (mathematisch korrekt) Strecken mit einem Startpunkt, zum Beispiel sehr zufrieden , und einem Endpunkt, in unserem Beispiel sehr unzufrieden . Der Befrag-­‐ te wird gebeten, seine Meinung auf der Linie durch Ankreuzen kenntlich zu machen. Verzichten Sie bei Befragungen auf kontinuierliche Skalen. Die praktische Erfahrung zeigt, dass sie sehr erklärungsbedürftig sind und von vielen Befragten abgelehnt werden. Abgesehen da-­‐ von ist der Auswertungsaufwand enorm.

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