Leseprobe: Angehörigenarbeit

8 Ein neues Modell: der Angehörigen-Beauftragte 172 MENSCH UND MEDIEN Aufgaben des Angehörigen-Beauftragten Präsentation von Konzepten im Rahmen des Heimeinzugs bzw. des Erstgesprächs Nehmen der Pflegebedürftige und seine Angehörigen erstmalig Leistungen der professionellen Pflege und Betreuung in Anspruch, übernimmt es der Angehörigen-Beauftragte, die Inhalte der Pflege- und Betreu- ungskonzepte verständlich zu vermitteln. Er übernimmt hier z. B. den „inhaltlichen Heimeinzug“. Das ist vor dem Hintergrund wichtig, dass zu Beginn viele Formalitäten zu erledigen sind und die inhaltlichen Belange (z. B. Konzepte) dabei leider oftmals „auf der Strecke“ bleiben. Informationsgespräche führen mit interessierten Kunden Die Leistungen der Einrichtungen realistisch darzustellen, kann ebenfalls eine Aufgabe des Angehörigen- Beauftragten sein. Hier ist es vor allem wichtig, keine Erwartungen zu schüren, die dann später nicht einge- halten werden können. Vernetzen mit externen Anbietern In vielen Gemeinden gibt es unterschiedliche Angebote für Angehörige. Diese reichen von Kursen für pfle- gende Angehörige über Selbsthilfegruppen bis hin zu Trauergruppen. Dem Angehörigen-Beauftragten obliegt es, diese Angebote zu kontaktieren, Informationen einzuholen und gegebenenfalls den Kontakt zu vermitteln. Angehörigentreffen organisieren und durchführen Oftmals haben Angehörige den Eindruck, sie seien ganz allein mit ihren Problemen. Hier ist es wichtig, dass sie sich untereinander austauschen und sich dadurch gegenseitig entlasten. Der Angehörigen-Beauftragte plant, organisiert und gestaltet diese Angehörigentreffen. Beschwerden von Angehörigen entgegennehmen Die erste Anlaufstelle für Beschwerden der Angehörigen ist der Angehörigen-Beauftragte. Er bietet hierzu verschiedene Methoden im Rahmen des Beschwerdemanagements an. Kleinere Teamschulungen in „Angehörigenarbeit“ und „Kommunikation mit Angehörigen“ Damit auch die Kollegen in den Teams von den Erfahrungen des Angehörigen-Beauftragten profitieren können, bietet dieser immer wieder kleinere Schulungseinheiten zur Angehörigenarbeit für die Teams an. Diese reichen von Selbsterfahrungsübungen bis zu Schulungen zu verschiedenen Kommunikationsmetho- den. Viele Gründe sprechen für einen Angehörigen-Beauftragten Die Position eines Angehörigen-Beauftragten ist für viele Mitarbeiter und Teams noch unbekannt, daher müssten Sie erst einmal Überzeugungsarbeit leisten. Damit Ihnen das gut gelingt, finden Sie hier einige Gründe für einen Angehörigen-Beauftragten. Im Wesentlichen geht es darum, dass er: Bei Konflikten vermittelt Unterstützung für Angehörige anbietet und organisiert Verständnis für die Perspektive der Angehörigen weckt Angehörige in den Pflege- und Betreuungsalltag integriert Das wiederum entlastet Ihre Mitarbeiter der Teams, wenn diese wichtigen Aufgaben in einer Hand gebündelt sind. Gerade weil Angehörigenarbeit in den letzten Jahren zunehmend wichtiger und dringlicher geworden ist. Sehen Sie hier in der Übersicht, welche Gründe für einen Angehörigen- Beauftragten sprechen.

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