Leseprobe: Information | Beratung | Schulung

De t a i l s 1 1 . 4 - 1 Gestal tung von Fragebögen und Gesprächslei tfäden MENSCH UND MEDIEN – FACHKOMPETENZ PFLEGE: Information, Schulung und Beratung | Landsberg am Lech 2015 Seite 4 von 6 5 Formulierung der Fragen Die Fragen sollten für den Befragten möglichst einfach, eindeutig und auf Anhieb verständlich sein. Formulieren Sie Ihre Fragen gezielt auf Ihre Adressaten zugeschnitten. Verwenden Sie die Sprache Ihrer Zielpersonen. Stellen Sie kurze Fragen, ohne Verschachtelungen und Fremdwör-­‐ ter. Es spricht nichts gegen umgangssprachliche Formulierungen, sorgen sie doch dafür, dass sich Ihre Adressaten nicht überfordert fühlen. Im Hinblick auf die spätere Auswertung der Ergebnisse sind die Fragen aber auch so zu gestal-­‐ ten, dass eine Analyse mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Die Formulierung der einzelnen Fragen basiert dabei letztlich auf zwei verschiedenen Fragenar-­‐ ten bzw. -­‐typen: Offene Fragen Freie und authentische Aussagen, die die tatsächliche, ganz persönliche Meinung des Befragten widerspiegeln, erhalten Sie nur durch offene Fragen wie zum Beispiel: „Was empfinden Sie be-­‐ sonders positiv?“ und: „Was können wir Ihrer Meinung nach verbessern?“ . An die statistische Auswertung stellen offene Fragen jedoch besondere Anforderungen. Sie sind nur schwer bis gar nicht zu standardisieren und inhaltlich zusammenzufassen. Geschlossene Fragen Deutlich einfacher in Beantwortung und Auswertung sind geschlossene Fragen. Sie geben Ant-­‐ wortalternativen vor, aus denen der Befragte die auswählt, die seiner Meinung am ehesten entspricht. Die Auswertung erfolgt durch einfaches Auszählen der Antworthäufigkeiten. Dafür ist die Erarbeitung passender, relevanter Antwortalternativen aufwendig. Sie setzt um-­‐ fassende Kenntnisse der abgefragten Themen und der angesprochenen Zielgruppe voraus. Wirklich aussagekräftige Informationen erhalten Sie bei komplett geschlossenen Fragen außer-­‐ dem nur, wenn sie mit ja/nein , sehr gut/gut/befriedigend/ausreichend/mangelhaft/ungenü-­‐ gend oder sehr zufrieden/zufrieden/unzufrieden/sehr unzufrieden beantwortet werden können. Geht es zum Beispiel darum, wie jemand auf Ihre Einrichtung oder ein bestimmtes Angebot aufmerksam wurde, können Sie zwar viele, aber nicht alle möglichen Alternativen zur Auswahl anbieten. Sie müssen akzeptieren, dass die eine oder andere Antwortalternative nicht abge-­‐ fragt wird, oder eine offene Komponente ergänzen. Überlegen Sie sich, was Ihnen bei welchen Fragen wichtig ist: u Verwenden Sie zum Beispiel für positive Rückmeldungen oder Kritik offene Fragen nach dem Motto: „W as möchten Sie uns gerne noch sagen?” Nur so erhalten sie unbeeinflusste, ehrli-­‐ che und individuelle Aussagen.

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