Leseprobe: Pflegetechniken in der Praxis 1

5 FACHKOMPETENZ PFLEGE: Pflegetechniken in der Praxis Vorwort Pflege ist Handwerk. Das lässt sich ganz wörtlich verstehen. Alle Verrichtun- gen, die Pflegende an ihren Kunden ausführen, erfordern die Arbeit der Hände. Sie sind die wichtigsten Instrumente, über die Pflegende verfügen. Der Vergleich passt aber auch im übertragenen Sinne, denn ein Handwerker erzielt gute Ergebnisse nur, wenn er genau weiß, was er tut und wie es zu tun ist. Bezogen auf die Pflege heißt das: Pflegende brauchen den theoretischen Hintergrund aus Pflegeforschung, Medizin, Anatomie, Physiologie, Hygiene, Pharmakologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaft, um ihre Auf- gaben richtig einordnen zu können. Sie orientieren sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und beachten gleichzeitig die juristischen Dimensionen ihres Handelns. Ihre besondere Kompetenz liegt darin, aus all diesen Quellen Wissen zu schöpfen, das sie dann in ihren Handlungen bün- deln. Sie beobachten sich selbst kritisch und sind bereit, ihre Arbeit stets an wechselnde Situationen anzupassen. Ihre Haltung ist im besten Sinne men- schenfreundlich, weil sie das Wohl der betreuten Menschen zum Ziel hat. Qualitätsmanagement in der Pflege ist seit Jahren Gegenstand von Diskussi- onen und der gemeinsamen Bemühungen aller Institutionen, die sich mit der Versorgung von Menschen befassen. Alle pflegerischen Einrichtungen – egal ob stationär oder ambulant – sind gesetzlich verpflichtet, Nachweise über entsprechende Bemühungen vorzulegen. Die regelmäßigen Überprü- fungen durch Kontroll-Institutionen tragen ihren Teil zu steigender Qualität bei. Naturgemäß konzentrieren sie sich vor allem auf Dokumentation und andere retrospektive Strategien. Sie beziehen z.B. Befragungen von Pflege- kunden und Angehörigen in ihre Urteile ein. Außerdem begutachten die Prüfer Pflegeergebnisse anhand des aktuellen körperlichen und geistigen Zustands der betreuten Menschen. Pflegequalität beginnt jedoch in dem Moment, in dem der Kontakt zwi- schen Pflegekunden und Pflegenden stattfindet. An diesem Punkt entschei- det sich, ob Pflege gelingt. Fehlende Fachkenntnis führt zwingend zu schlechten Ergebnissen. Deshalb setzt das vorliegende Werk bei den Pflegetechniken an. Es schließt eine Lücke in der Schulungsliteratur, weil es ausgewählte Handlungsabläufe detailliert darstellt. Gestützt auf präzise Fotostrecken entwickeln sich Anlei- tungen, die Schritt für Schritt nachvollziehbar sind und in jedem Fall auf Ri- siken und mögliche Fehler hinweisen. Die Handlungsanleitungen sind als Schulungsbausteine konzipiert, mit de- nen die für Fortbildung verantwortlichen Mitarbeiter ohne Aufwand Kurz- schulungen abhalten können. Sie erhalten hier nicht nur den jeweils not- wendigen theoretischen Hintergrund in leicht verständlicher Form, sondern didaktisch sinnvoll aufgebaute Vorlagen für Unterrichtseinheiten, mit de- nen sie ihre Schulungsteilnehmer in höchstens 20 bis 30 Minuten umfassend mit dem jeweiligen Thema vertraut machen können. Zusätzlich bietet dieses Werk die Vorlage einer Lernzielkontrolle – zu jeder Pflegetechnik haben wir drei Fragen (samt Antwortkatalog) formuliert, mit denen Lehrende nachvollziehen können, ob ihre Informationen verstanden worden sind.

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