Leseprobe: Qualitätsmanagement

39 FACHKOMPETENZ PFLEGE: Professionelles Qualitätsmanagement in der Pflege Einführung, Aufbau und Funktionsweise eines Qualitätsmanagements Im folgenden Kapitel wird erläutert, wie Sie ein Qualitätsmanagementsys- tem aufbauen und in den praktischen Pflegealltag implementieren können. Außerdem wird beschrieben, aus welchen Bestandteilen ein Qualitätsma- nagement-Handbuch besteht und was Sie bei dessen inhaltlicher Gestaltung berücksichtigen sollten. Falls Sie bei der Einführung und kontinuierlichen Fortführung eines Qualitätsmanagements externe Berater hinzuziehen wol- len, wird abschließend erklärt, was dabei zu beachten ist. Einführung eines 3.1 Qualitätsmanagementsystems mit Hilfe des PDCA-Zyklus Wie oben beschrieben sind Pflegeeinrichtungen gesetzlich dazu angehal- ten, Qualitätsmanagement zu betreiben. Auch der MDK prüft, ob Maßnah- men der Qualitätssicherung angewendet werden und ob ein Qualitätsma- nagement im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses – hier wird explizit der sogenannte PDCA-Zyklus benannt – umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund besteht für ambulante wie stationäre Institutionen kei- ne Freiwilligkeit, sondern eine Verpflichtung zur Einführung eines Quali- tätsmanagementsystems. Da ein Qualitätsmanagement nur erfolgreich betrieben werden kann, wenn es von den Mitarbeitern verstanden und mitgetragen wird, steht an erster Stelle die Information der Mitarbeitenden über das Vorhaben (z.B. im Rah- men einer Mitarbeiterversammlung oder Teambesprechung). Sicherlich wird es zunächst Vorbehalte gegen die Einführung eines QM-Systems geben. So herrschen oftmals zunächst Ängste vor, ob das Qualitätsmanagement die sowieso schon große Bürokratie in der Pflege weiter aufbläht oder ob da- durch die Kontrolle der Arbeitsabläufe in den Vordergrund rücken soll. Mit- arbeiter sollten die Möglichkeit haben, ihre Bedenken zu äußern – und sie müssen bereits bei den ersten Schritten hin zum Qualitätsmanagement auf- bzw. ernstgenommen werden. Wurde ein Konsens im Team gefunden, macht es Sinn, interessierte Mitar- beiter, die den Mehrwert eines eingeführten Qualitätsmanagements ver- standen haben, in die Projektphase mit einzubinden (z.B. als Mitglieder eines Qualitätszirkels oder als Qualitätsbeauftragte ihres jeweiligen Berei- ches) und sie so zu wichtigen Multiplikatoren zu machen. Wenn die Einfüh- rung eines Qualitätsmanagements von der oberen Führungsebene im „Hau- Ruck“ übergestülpt wird, ohne dass die Mitarbeiter dabei mitwirken kön- 3 3 MDK

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