Leseprobe: Qualitätsmanagement

8 Arbeitshilfen 126 MENSCH UND MEDIEN MENSCHUNDMEDIEN FACHKOMPETENZPFLEGE ProfessionellesQualitätsmanagement inderPflege Erstellt durch: Freigabe durch: Datum: Version: Audit-Checkliste: Expertenstandard Sturzprophylaxe Datum: A 4.1-8 Seite 1 Prüfen Sie anhand untenstehender Checkliste den Umsetzungsstand der einzelnen Qualitätskriterien in Ihrer Einrichtung. Erläuterungen können in der Zeile unterhalb der jeweiligen Themenspalte eingetragen werden. Struktur Prozess Ergebnis S1 DiePflegefachkraft verfügtüber aktuellesWissen zur Identifikation vonSturzrisikofaktoren. P1 DiePflegefachkraft identifiziert unmittelbar zuBeginndespflegeri- schenAuftrags systematischdie personen-undumgebungsbezo- genenRisikofaktorenallerKlien- ten,beideneneinSturzrisikonicht ausgeschlossenwerden kann. DiePflegefachkraftwiederholtdie ErfassungderSturzrisikofaktoren beiVeränderungendesPflege- situationundnach jedemSturz desKlienten. E1 Eineaktuelle, systematische ErfassungderSturzrisikofaktoren liegt vor. S2 DiePflegefachkraft verfügtüber Beratungskompetenz inBezugauf Sturzrisikofaktorenundentspre- chende Interventionen. P2 DiePflegefachkraft informiertden Klientenund seineAngehörigen überdie festgestelltenSturzrisiko- faktorenundbieteteineBeratung zuden Interventionenan. E2 DerKlientund seineAngehörigen kennendie individuellen Risikofaktoren sowiegeeignete Maßnahmen zurSturzprophylaxe. S3 DiePflegefachkraft kenntwirk- same Interventionen zurVermei- dung vonStürzenund zurMinimie- rung sturzbedingterFolgen. P3 DiePflegefachkraftentwickelt gemeinsammitdemKlientenund seinenAngehörigen sowieden beteiligtenBerufsgruppeneinen individuellenMaßnahmenplan. E3 Ein individuellerMaßnahmenplan zurSturzprophylaxe liegt vor. MENSCHUNDMEDIEN FACHKOMPETENZPFLEGE ProfessionellesQualitätsmanagement inderPflege Erstellt durch: Freigabe durch: Datum: Version: Informationsblatt: Dekubitusprophylaxe Datum: A 4.1-9 Seite 1 Der Expertenstandard sieht unter anderem vor, dass die Pflegefachkraft über „Fähigkeiten, Informa- tions-undSchulungsmaterial zurAnleitungundBeratungdesPatienten/Betroffenenund seinerAngehö- rigen zurFörderungderEigenbewegungdesPatienten/Betroffenenund zurDruckreduktion verfügt“.Für dieseBeratungsleistung kanndas folgende InformationsblatteineGrundlage sein. Praxis-Tipp: Passen Sie das Informationsblatt Ihren einrichtungsspezifischen Gegebenheiten an und setzenSieesbeiderBeratungein.VermerkenSie inderPflegedokumentation,mitwelchen Inhaltenund wanndieBeratungdurchgeführtwurde. Informationsblatt: Dekubitusprophylaxe SehrgeehrteDamenundHerren, mitdem vorliegenden InformationsblattwollenwirSiedarüber informieren,wasSie selbst tun können,damit sich dasRisiko zurEntstehungeinesDruckgeschwürs (=Dekubitus) reduziert. FürRückfragen steht Ihnenunser/eeinrichtungsinterne/rWundberater/inHerr/FrauXY selbstverständlichgerne zurVerfügung.Sieerreichen sie/ihnunterderRufnummer____. IhrePflegedienstleitung WassindRisikofaktoren fürdieEntstehungeinesDekubitus? BewegungsmangelundBettlägerigkeit • ZugeringeTrinkmengeundMangelernährung • Inkontinenz • WieerkenntmaneinenDekubitus? DurcheineHautrötung,dieauchbeiDruckentlastungnicht verschwindet • FührenSiehierzueinenFingertestdurch:Lässt sichdieRötungnichtwegdrücken, liegtwomöglicheinDekubi- • tus vor. WelcheMaßnahmenkönnendannhelfen? KontaktierenSieauf jedenFalldasPflegepersonal,wirwerdenumgehendden/dieWundexperten/inundden • behandelndenArzt informieren Bewegungund regelmäßigeLagerung • Hautpflege • AusreichendeTrinkmenge (mindestens1500ml) sowieeineeiweiß-und vitaminreicheKost • WelcheStellensindbesondersgefährdet? Gesäß • Fersen • Ellenbogen • Beckenknochen • HinterkopfundOhren • Schulterblätter • Fußknöchel • DassolltenSienicht tun! KeineEinreibungmitMelkfett,ZinksalbeoderPferdesalbe (Haut kanndadurchnichtmehratmen) • KeineEinreibungmitFranzbranntwein (Haut trocknet zu starkaus) • KeineSitzringe,FelleoderFellschuhe • MENSCHUNDMEDIEN FACHKOMPETENZPFLEGE ProfessionellesQualitätsmanagement inderPflege Erstellt durch: Freigabe durch: Datum: Version: Informationsblatt: Umgang mit Schmerzen Datum: A 4.1-10 Seite 1 Der Expertenstandard sieht unter anderem vor, dass die Einrichtung erforderliche Beratungs- und SchulungsunterlagenzurVerfügungstellt.FürdieseBeratungsleistungkanndas folgende Informati- onsblatt eine Grundlage sein. Praxis-Tipp: Passen Sie das Informationsblatt Ihren einrichtungsspezifischen Gegebenheiten an und setzen Sie es bei der Beratung ein. Vermerken Sie in der Pflegedokumentation, mit welchen In- halten und wann die Beratung durchgeführt wurde. Informationsblatt: Umgang mit Schmerzen SehrgeehrteDamenundHerren, mitdiesem InformationsblattwollenwirSiedarüber informieren,welcheMaßnahmenderSchmerzlinderungSie selbstanwenden könnenundwieSie IhreSchmerzsituationdemArztunddenPflegekräftengegenüberbenen- nen können.Somit könnenwiradäquatauf Ihre individuelleSituation reagieren. FürRückfragen stehenwir IhnengerneunterdieserRufnummer_____ zurVerfügung. Ihre Pflegedienstleitung WelcheMaßnahmenkönnendenSchmerz lindern? NehmenSiedieSchmerzmedikamentewie vomArzt verordnetein.SolltedieMedikationnichtausreichen, • kontaktierenSieuns.Wirwerdenunsmit IhrembehandelndenArzt schnellstmöglich inVerbindung setzen. NotierenSie ineinemSchmerztagebuch: • Schmerzart (z.B. stechend,drückend, ziehend) – Schmerzzeitpunkt (tagsüber,nachts) – Schmerzort (z.B.Kopf,Knie) – Schmerzintensität (z.B.anhandeinerSkala von0bis10) – LenkenSie sichab (z.B.durchGesellschaft,Musik,RadiooderTV) • FührenSie inAbsprachemitdemArztKälte-oderWärmeanwendungendurch • Was trägtnicht zurLinderungbei? NehmenSie keineSchonhaltungein,dies verschlimmertdieSchmerzsituationggf.aufDauer • UnregelmäßigeSchmerzmitteleinnahme • Überbelastung • A 4.1-11 MDK-Prüfkriterien zum Wundmanagement 1 MENSCHUNDMEDIEN FACHKOMPETENZ PFLEGE: ProfessionellesQualitätsmanagement inderPflege A 4.1-11 MDK-Prüfkriterien zum Wundmanagement Im Folgenden sind die Kriterien aufgeführt, die der MDK zur Prüfung heranzieht, ob der Experten- standard in die Pflegepraxis implementiert wurde. Es sind allesamt Transparenzkriterien und flie- ßen somit indieBenotungderPflegeeinrichtungdurchdenMDKmitein. Sind Ort und Zeitpunkt der Entstehung der chronischen Wunde/des Dekubitus nachvollziehbar? Aus der Pflegedokumentation muss die Information hervorgehen, wann der Dekubitus/die chroni- scheWundeentstanden istundwo sichderBewohner zudemZeitpunktaufgehaltenhat. Damit das Kriterium vom MDK als erfüllt gewertet wird, sollte in der Pflegedokumentation ver- merkt sein: 1. Entstehungszeitpunkt 2. Entstehungsort 3. Verlauf 4. Behandlung ErfolgteinedifferenzierteDokumentationbei chronischenWundenoderDekubitus (aktuell,Ver- lauf nachvollziehbar, Größe, Lage, Tiefe)? Konkret sindbeimVorliegenvon chronischenWundenoderDekubitidieLokalisation,Größe,Tiefe, gegebenenfallsTaschenbildung,Wundsekretion,WundrandundWundumgebung zudokumentie- ren.Daes inderPraxis immerwiederProblemegibt,wieobengenannteKriterienbeschriebenwer- den können, empfiehlt es sich hier, den Expertenstandard „Dekubitusprophyaxe in der Pflege“ im Pflegeteam intensiv zu schulen. Hier werden ganz konkrete Vorschläge gemacht, wie die Wunde beschrieben und folglicherweise für alle an der Pflege beteiligten Akteure nachvollziehbar doku- mentiertwerdenkann. Grundsätzlich istdie fotografischeDokumentationkeinErsatz fürdie schriftliche.Problematisch ist hierbei nach wie vor, dass beispielsweise Unterminierungen, die Dreidimensionalität von Wunden oderauchFarbennurunzureichenddargestelltwerdenkönnen.Wirddennoch–zurUnterstützung der schriftlichen Dokumentation – fotografisch dokumentiert, ist dabei auf Folgendes zu achten: Die Vorgehensweise muss strikt standardisiert erfolgen (immer derselbe Abstand, Winkel, Belich- tung, Kameramodell). Außerdem muss vom Bewohner eine Einverständniserklärung eingeholt werden. Basieren die Maßnahmen zur Behandlung der chronischen Wunden oder des Dekubitus auf dem aktuellen Stand des Wissens? DieBehandlungder chronischenWundebzw.desDekubitus istdannadäquat,wenn siedem jewei- ligenExpertenstandardentsprechenddurchgeführtwird. Konkret muss die Behandlung entsprechend der ärztlichen Anordnung erfolgen, sie sollte, soweit erforderlich, die Prinzipien der lokalen Druckentlastung, der therapeutischen Lagerung bzw. der Kompression umsetzen. Außerdem muss die Versorgung der Wunde nach physiologischen und hy- gienischenMaßstäbenerfolgen. Wenn die Behandlung, basierend auf der Anordnung des Arztes, nicht dem aktuellen Stand des Wissensentspricht,mussdieEinrichtungdenArztnachweislichdarüber informierthaben.Dasheißt, einentsprechenderEintrag inderDokumentation sollteerfolgen.

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