Leseprobe: Sturzprophylaxe

Zu dieser Folie: Sturzrisikofaktoren können in vielen Fällen durch gezielte Einzelmaßnahmen beseitigt oder verringert werden. Ziel der Maßnahmen ist dabei immer, dass das Sturzrisiko für den Patienten gemindert wird, und nicht, dass die Folgen von Stürzen gesenkt werden. Dem Gedanken folgend, dass Stürze als multikausales Geschehen immer die Folge einer Verkettung ungünstiger Umstände (Risiken) sind, kann unter Umständen schon die Vermeidung nur eines Risikofaktors einen Sturz verhindern. Entsprechend vielfältig sind die möglichen Interventionen und vor allen Dingen deren sinnvolle Kombinationen. Bei der Auswahl der Maßnahme sind daher immer die individuellen Risiken den Möglichkeiten der Maßnahmen gegenüberzustellen. Es ist zu überlegen, ob die gewünschte Maßnahme im Einzelfall das Risiko adäquat aufgreift, welche Gefahren ggf. sogar selbst von der Maßnahme ausgehen können, ob die Maßnahme praktisch überhaupt durchführbar ist usw. Dazu muss die Pflegekraft die einzelnen Maßnahmen und die jeweiligen Vor- und Nachteile kennen. Grundsätzlich wird zwischen passiven und aktiven Maßnahmen unterschieden. Aktive Sturzprophylaxe bedeutet, dass vor allem zwei Fähigkeiten bei den Patienten erhalten, gefördert oder wiederhergestellt werden müssen: die Fähigkeit, den Körper in Balance zu halten und die Fähigkeit, den Körper bei Verlust des Gleichgewichts wieder in Balance zu bringen. Dies wird z. B. durch ein Training erreicht. Eine passive Sturzprophylaxe wird vor allem durch den Einsatz von Hilfsmitteln und von wohnumfeldanpassenden Maßnahmen erreicht. Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 3.1 © 30

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